"„Die Frau „hat Platz genommen neben einem Tischchen mit kräftiger geschnitzter Zarge. Sie zeigt sich mit Schmuck: am Ohr ein Ring und an der Chemisette eine Brosche. An den Händen trägt sie Ringe. Seltsam erscheint es, daß ein zum Männerporträt gleichartig auffallender Ring – mit großem Stein geschmückt – an der anderen Hand getragen wird, ebenfalls am Zeigefinger.
Der gravierende Unterschied zum Porträt des Mannes liegt aber in der Stellung der beiden abgewinkelten Finger ihrer rechten Hand. Mittel- und eigentlicher Ringfinger bilden ein überaus interpretierfähiges Symbol: das der sogenannten Hörnerhand, die noch heute in verschiedenen Varianten und Anwendungen in Europa zu finden ist. Die Hörnerhand diente als Gebärde dem Schutz vor bösen Geistern, vor dem bösen Blick und vor jedem sonstigen drohenden Unheil.“ (Eberhard Patzig in Jochen Voigt: Der gefrorene Augenblick, Chemnitz 2004, S. 256.)"
"„Die Frau „hat Platz genommen neben einem Tischchen mit kräftiger geschnitzter Zarge. Sie zeigt sich mit Schmuck: am Ohr ein Ring und an der Chemisette eine Brosche. An den Händen trägt sie Ringe. Seltsam erscheint es, daß ein zum Männerporträt gleichartig auffallender Ring – mit großem Stein geschmückt – an der anderen Hand getragen wird, ebenfalls am Zeigefinger.
Der gravierende Unterschied zum Porträt des Mannes liegt aber in der Stellung der beiden abgewinkelten Finger ihrer rechten Hand. Mittel- und eigentlicher Ringfinger bilden ein überaus interpretierfähiges Symbol: das der sogenannten Hörnerhand, die noch heute in verschiedenen Varianten und Anwendungen in Europa zu finden ist. Die Hörnerhand diente als Gebärde dem Schutz vor bösen Geistern, vor dem bösen Blick und vor jedem sonstigen drohenden Unheil.“ (Eberhard Patzig in Jochen Voigt: Der gefrorene Augenblick, Chemnitz 2004, S. 256.)"