„Johann Christian Friedrich Finelius, ordentlicher Professor der Theologie zu Greifswald, geb. daselbst am 5. Januar 1787, gest. am 22. Decbr. 1846. Vorgebildet auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt, studirte er 1804-10 zu Greifswald Theologie, ward 1811 Diaconus bei St. Nicolai, erlangte die philosophische Doctorwürde und habilitirte sich 1814 als Privatdocent. Am 5. Juni 1818 ward ihm die Adjunctur, 1822 eine außerordentliche, 1829 die ordentliche Professur in der theologischen Facultät verliehen. Auch war er Vorsteher des theologisch-praktischen Instituts für Homiletik und Katechetik und las vornehmlich über die praktischen Zweige der Gottesgelahrtheit, mit welcher Lehrthätigkeit er, nachdem er 1833 zum Pastor bei St. Nicolai und 1837 zum Superintendenten ernannt war, auch eine umfangreiche seelsorgerische Wirksamkeit verband. In seiner theologischen Richtung gehörte er zur Schule des älteren Rationalismus, wie derselbe besonders vom Kirchenrath Paulus ausgebildet war und vertrat denselben auch in mehreren mit kritischem Scharfsinn ausgeführten Schriften, unter denen namentlich „Von dem fortwährenden Gebrauch der Bibel in Familien, Kirchen und Schulen zur Beförderung und Erhaltung der Religion und Sittlichkeit“, als eine in Göttingen 1810 gekrönte Preisschrift hervorzuheben ist. Neben seiner Fachwissenschaft zeichnete er sich durch eine umfassende allgemeine Bildung und durch ein hervorragendes Talent für die Kunst, namentlich für die Malerei, aus, in welcher von dem akademischen Zeichenlehrer Dr. J. G. Quistorp ausgebildet, er auch eine Reihe trefflicher Zeichnungen, besonders Charakter-Porträts ausgeführt hat. Auch veröffentlichte er mehrere Poesieen in der „Eurynomene“, der „Zeitung für die elegante Welt“ und dem „Morgenblatte“. (Adolf Häckermann: „Finelius, Johann Christian Friedrich“ in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 16.) Der hochbetagte, aber sehr munter wirkende Finelius sitzt an einem Tisch mit blühender Topfpflanze, mit seinem Arm auf den Tisch und mit der Hand auf einen Stock gestützt. Die Daguerreotypie des Wanderfotografen J. Parini ist das vermutlich einzige fotografische Bildnis des Theologen und Gelehrten. Rückseitig trägt die Daguerreotypie eine Bleistiftinschrift: „Prof. Dr. Finelius Grfswld / 1887-1846“. (J.V.)
„Johann Christian Friedrich Finelius, ordentlicher Professor der Theologie zu Greifswald, geb. daselbst am 5. Januar 1787, gest. am 22. Decbr. 1846. Vorgebildet auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt, studirte er 1804-10 zu Greifswald Theologie, ward 1811 Diaconus bei St. Nicolai, erlangte die philosophische Doctorwürde und habilitirte sich 1814 als Privatdocent. Am 5. Juni 1818 ward ihm die Adjunctur, 1822 eine außerordentliche, 1829 die ordentliche Professur in der theologischen Facultät verliehen. Auch war er Vorsteher des theologisch-praktischen Instituts für Homiletik und Katechetik und las vornehmlich über die praktischen Zweige der Gottesgelahrtheit, mit welcher Lehrthätigkeit er, nachdem er 1833 zum Pastor bei St. Nicolai und 1837 zum Superintendenten ernannt war, auch eine umfangreiche seelsorgerische Wirksamkeit verband. In seiner theologischen Richtung gehörte er zur Schule des älteren Rationalismus, wie derselbe besonders vom Kirchenrath Paulus ausgebildet war und vertrat denselben auch in mehreren mit kritischem Scharfsinn ausgeführten Schriften, unter denen namentlich „Von dem fortwährenden Gebrauch der Bibel in Familien, Kirchen und Schulen zur Beförderung und Erhaltung der Religion und Sittlichkeit“, als eine in Göttingen 1810 gekrönte Preisschrift hervorzuheben ist. Neben seiner Fachwissenschaft zeichnete er sich durch eine umfassende allgemeine Bildung und durch ein hervorragendes Talent für die Kunst, namentlich für die Malerei, aus, in welcher von dem akademischen Zeichenlehrer Dr. J. G. Quistorp ausgebildet, er auch eine Reihe trefflicher Zeichnungen, besonders Charakter-Porträts ausgeführt hat. Auch veröffentlichte er mehrere Poesieen in der „Eurynomene“, der „Zeitung für die elegante Welt“ und dem „Morgenblatte“. (Adolf Häckermann: „Finelius, Johann Christian Friedrich“ in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 16.) Der hochbetagte, aber sehr munter wirkende Finelius sitzt an einem Tisch mit blühender Topfpflanze, mit seinem Arm auf den Tisch und mit der Hand auf einen Stock gestützt. Die Daguerreotypie des Wanderfotografen J. Parini ist das vermutlich einzige fotografische Bildnis des Theologen und Gelehrten. Rückseitig trägt die Daguerreotypie eine Bleistiftinschrift: „Prof. Dr. Finelius Grfswld / 1887-1846“. (J.V.)